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Depressionen

Abgrenzen

bedeutet Erfahrung dessen, was innerhalb der Grenzen liegt - der eigenen Person!

"Die Depression ist eine Möglichkeit, sich Unerträgliches erträglich zu machen"

Kennzeichen der Depression
Die depressive Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine längerfristige Veränderung von Stimmung und Antrieb ins Negative, verbunden mit verschiedenen Symptomen, die mehr oder wenig stark ausgeprägt sein können:

Symptomatik von Depressionen

  • Verlust des Interesses an Tätigkeiten, die früher Spaß machten (Hobbys, Sex usw.)
  • Freude wird nicht mehr empfunden. Geringerer Appetit mit Gewichtsverlust oder erhöhter Appetit mit Gewichtszunahme
  • Schlafstörungen, gekennzeichnet durch frühzeitiges Erwachen gefolgt von Grübeln oder durch Einschlafstörungen
  • Geringerer oder erhöhter Schlafbedarf
  • Ruhelosigkeit oder verminderte Aktivität, die anderen auffällt
  • Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten, langsamer Gedankengang
  • Gefühl der Wertlosigkeit, geringeres Selbstbewusstsein oder unangebrachte Schuldgefühle
  • Wiederkehrende Gedanken an Tod oder Selbstmord, pessimistische Erwartungen
  • Sozialer Rückzug

Ablauf der Depression
Depressionen verlaufen meist in Form von Krankheitsphasen (Episoden), die Wochen bis Monate, manchmal auch Jahre anhalten können. Die depressiven Verstimmungen haben, vor allem wenn sie unbehandelt bleiben, die Tendenz erneut aufzutreten, und in manchen Fällen nehmen sie auch einen chronischen Verlauf, d.h. die depressive Stimmung wird zum Dauerzustand.

Depressionen gehen wie kaum eine andere Erkrankung mit hohem Leidensdruck einher, da diese Erkrankung ins Zentrum des Wohlbefindens zielt und die Lebensqualität grundsätzlich beeinflusst.

Nicht nur vom subjektiven Erleben her, sondern auch objektiv gesehen ist die Depression eine schwere, oft lebensbedrohliche Erkrankung, was sich in der hohen Selbstmordgefährdung ausdrückt. Fast alle Patienten mit schweren Depressionen haben zumindest zeitweise Suizidgedanken.

Hintergründe der depressiven Erkrankung
Weltweit leiden 100 Millionen Menschen an und unter einer Depression. Etwa jeder vierte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an einer länger dauernden Störung seiner Stimmung.

Eine Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren können am Entstehen beteiligt sein, z.B. erbliche, körperliche, emotionale, psychologische, konfliktbezogene oder äußerlich belastende Faktoren  Es gibt in der Fachwelt viel Uneinigkeit über die Ursächlichkeit einzelner Faktoren. Für eine erfolgreiche Behandlung im Sinne der Betroffenen ist die Frage der Ursächlichkeit zweitrangig, da die Therapieplanung mehr auf die Intensität der Erkrankung und auf die Auflösung der aktuellen Konflikte ausgerichtet ist.

Unser Therapieangebot bei Depressionen
Wir arbeiten mit einer Kombination aus Einzel- und Gruppenpsychotherapie. Unsere therapeutischen Strategien haben sechs Hauptansatzpunkte:

  1. Depressive Stimmungslage überwinden
    Die neue, einladende Umgebung, freundlich-ehrliche Kontakte in einem entspannenden Rahmen und nicht zuletzt die wunderbare Lage der Klinik inmitten von ursprünglicher Natur unterstützen oft schon in den ersten Tagen ein inneres Umschalten, mit dem wieder mehr Öffnung und Ausdruck möglich wird.
  2. Psychopharmaka
    Bei einer entsprechenden Indikation verabreichen wir in Absprache mit unseren Patienten Psychopharmaka, die sich für den initialen Gesundungsprozess als unterstützend erweisen können.
  3. Den Sinn der Depression verstehen
    In der tiefenpsychologischen Aufarbeitung der Entstehungsgeschichte kann die depressive Symptomatik oft sinnvoll verstanden werden. Wird die „Botschaft" der Symptomatik aufgegriffen, dann verliert sie ihre Grundlage und kann verschwinden.
  4. Gefühlsausdruck und Körpergefühl fördern
    Depression heißt wörtlich „niederdrücken", unterdrückt werden oft die Gefühle wie z.B. Ärger. In den verschiedenen Gruppentherapien (z.B. Musik-, Tanz-, Kunst- Dramatherapie) wird daher der Gefühlsausdruck gefördert. Hier entsteht die Grundlage zu einem positiven Körpergefühl.
  5. Kontakt- und Beziehungsfähigkeit fördern
    Depressive Verstimmungen führen oft zu Einsamkeit und Rückzug. In der Therapie werden Ausdruck und Selbstöffnung freundlich gefördert, denn offene, gute menschliche Kontakte helfen in Krisensituationen und sind ein guter Schutz gegen den depressiven Rückzug.
  6. Körperliche Fitness fördern
    Eine intensive körperliche Belastung ist mit einer depressiven Stimmungslage nicht vereinbar. Kontrollierte wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass eine regelmäßige Konditionsbelastung (d.h. sportliche Betätigung mit mittlerer Belastung) besser und langfristiger antidepressiv wirkt, als jede andere bekannte Methode einschließlich Psychopharmaka.
    Jede auch noch so kurze körperliche Betätigung dürfte die Freisetzung von sogenannten Endorphinen stimulieren. Diese natürlichen, im Gehirn vorliegenden Substanzen tragen zu einer guten Stimmungslage bei.
    Menschen, die regelmäßig Sport betreiben oder sich körperlich betätigen, sprechen oft auf Antidepressiva besser und rascher an als jene, die dies nicht tun. Eine normale Kondition, die man z.B. durch 3maliges joggen/walken pro Woche für eine halbe Stunde erreichen kann, bewirkt eine gute Unterstützung der Selbstheilung!